Baubeginn
Am 1. Oktober 1953 wurde eine Abteilung des 5357. Flugplatzbaukommandos der 2. ATAF unter dem Kommando von Squadron Leader Cookson M.B.K. auf Laarbruch
eingerichtet. (lt. Akten 7.9.1953 offizieller Baubeginn) Bis zu 4000 Arbeitskräfte wurden nach einem Zeitungsbericht benötigt. Außer den Flugplatzanlagen für bis zu 60 Flugzeuge wurden innerhalb eines Jahres Unterbringungsmöglichkeiten für 2800
Luftwaffensoldaten, 219 Gebäude wie Kirchen, Kaufhäuser, Krankenhaus, Wasserwerk, Heizkraftwerk und Schulen sowie 392 Wohnungen für die Soldaten gebaut. Vorher mussten mehr als 40.000 Bäume gefällt werden.

Segelflugveranstaltung
An diesem Sonntag fand bei bestem Flugwetter auf dem seit den 30er Jahren von den Weezer Segelfliegern genutzten Gelände bei Petrusheim noch einmal ein Flugtag statt. Etliche Segelflugzeuge waren zu bestaunen. Außerdem wurden Rundflüge mit einem Motorflugzeug aus Venlo, NL angeboten. Die englischen Militärbehörden hatten die Veranstaltung trotz der Bauarbeiten erlaubt.
Gemeinderat Weeze besichtigte Bauarbeiten
Der Weezer Gemeinderat durfte trotz großer Geheimhaltung einen ersten Blick auf den Fortschritt der Bauarbeiten am Flugplatz werfen. Fotos waren nicht erlaubt.
NAAFI-Eröffnung
Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Basis wurde die NAAFI Kantine eröffnet. Das Geschäft eröffnete Anfang Dezember. Die Navy, Army and Air Force Institutes (Einrichtungen der Marine, Armee und Luftwaffe) bieten den Angehörigen der britischen Streitkräfte und ihren Familien im In- und Ausland Erholungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen und versorgen sie mit Waren des täglichen Bedarfs.

1. Flugplatzkommandant
Erster Flugplatzkommandant (von insgesamt 22 im Laufe der 45 Jahre) wurde Group Captain (Oberst) G W Petre DFC AFC RAF. Einige der Stationskommandeure stiegen nach ihrer Versetzung von RAF Laarbruch bis zum 4-Sterne General auf (Air Chief Marshal). Er blieb bis 29.12.1956
RAF Goch
Zeitgleich mit den Bauarbeiten in Weeze wurde in Goch ebenfalls eine Kaserne für die britischen Soldaten gebaut. (ab 1961 Reichswaldkaserne). Wie auf Laarbruch gab es ebenfalls ein Kino, Heizkraftwerk etc. In der Stadt wurden drei große Flächen beschlagnahmt für die benötigten Offizierswohnungen und für weitere Familienquartiere. Am etwas außerhalb der Stadt gelegenen Gocher Berg / wurde ein Generalshaus gebaut.

Notlandung eines niederländischen Schulflugzeugs
Zwischen Baugerüsten und Kraftfahrzeugen machte ein holländischer Pilot im August 54 eine " (in Anführungszeichen, weil er am nächsten Tag ohne Probleme wieder startete) mit seinem Harvard Schulflugzeug. Dies war die erste, allerdings ungeplante, Flugbewegung auf der Basis. Auf dem Bild zu sehen: North American Harvard der niederländischen Luftwaffe nach der Notlandung auf Laarbruch

Offizielle Eröffnung der RAF-Basis
Group Captain G W Petre eröffnete die Basis offiziell. Ein Jahr und 14 Tage nach Rodungsbeginn wurde der Flugplatz freigegeben. Details: Startbahn von 2565 m. Zu Beginn waren 35 Offiziere, 30 Unteroffiziere und 317 Luftwaffensoldaten verantwortlich für die Organisation des Starts. Zur offiziellen Eröffnung der Basis landete auch das erste auf Laarbruch stationierte Flugzeug, eine Percival P40 Prentice T1 VR313. Pilot des Verbindungsflugzeugs war Plt Off A S Little von der 79. Staffel.

Kreisfeuerwehrtag
Auf dem Kreisfeuerwehrtag, der in diesem Jahr in Weeze stattfand, führte auch die Flughafenfeuerwehr ein Schaumlöschfahrzeug vor. Major Cookson erwähnte ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindefeuerwehr.
No 541 Squadron
Die erste fliegende Staffel wurde von RAF Gütersloh nach Weeze-Laarbruch verlegt, ausgerüstet mit der Gloster Meteor PR10. (PR steht für Photo Reconnaissance - Fotoaufklärer).
Um 10 Uhr flogen die ersten sechs Jets ein, gegen 14 Uhr kamen drei weitere Meteor.
Motto: Alleine über Allen
Badge: Ein Ehrenpreis (Blüte in der Draufsicht)

No 306 Squadron KLU (RNLAF)
Die Staffel kam von RAF Bückeburg, ausgerüstet mit dem amerikanischen
Flugzeugmuster Republic F84E Thunderjet. Squadronkommandeur war zum
Zeitpunkt der Verlegung Major K. Merkelbach, der am 15.1.1957 durch
Geschwaderkommodore J.K. Elkerbout abgelöst wurde. 17 Flugzeuge gehörten zur niederländischen Staffel. Die Thunderjets waren nicht speziell für ihre Aufklärerrolle ausgestattet, sondern trugen die Kameras in einem umgerüsteten Tiptank.
Motto: Sehen heißt erobern
Staffelabzeichen: Ein gelber Habichtkopf auf einem Hintergrund, der
aufgeteilt ist in eine blaue rechte (Tag) und eine schwarze linke (Nacht) Hälfte.

No 79 Squadron
Auch die 79. Staffel war eine Aufklärungsstaffel. Die Staffel flog zeitgleich
mit der niederländischen Staffel von RAF Bückeburg ein. Sie war ausgerüstet mit der Gloster Meteor FR9 (Fighter-Reconnaissance = Jagdflugzeug und Aufklärer). Außerdem verfügte die Staffel über die Meteor T7 (T= Trainer).
Motto: Nichts kann uns widerstehen.
Staffelabzeichen: Ein im Feuer stehender Salamander. Der Salamander ist
jederzeit bereit der Gefahr ins Auge zu sehen.

Flugbetrieb vollständig aufgenommen
Auf Laarbruch wurde an diesem Tag der Flugbetrieb mit nun drei Staffeln (2 x RAF: No 79 und No 541 sowie 1 x KLu: No 306) vollständigaufgenommen.
Da der Tower noch nicht fertiggestellt war, erfolgte die Luftverkehrskontrolle zunächst vom ATC-Caravan aus, der hinter der ersten - im Hintergrund des Fotos zu sehen ist. Typisch ist die rot-weiß karierte Sicherheitsbemalung. Außerdem ist er ausgestattet mit den typischen UHF und VHF-Antennen sowie einem Windsack.

No 69 Squadron
Als letzte Staffel für das Jahr 1954 kam No 69 von RAF Gütersloh nach Laarbruch, ausgerüstet mit dem Fotoaufklärer English Electric Canberra PR3.
Motto: Wir dienen mit Wachsamkeit.
Staffelabzeichen: Ein Fernrohr vor einem Anker
Die Staffel sollte bis zur Verlegung nach Malta im April 1958 in Laarbruch verbleiben. In Malta wurde sie kurz darauf umbenannt in No 39 Squadron.

Eröffnung ASTRA-Kino
Mit dem Cinemascopefilm me - Doris Day) wurde das Laarbrucher Kino ASTRA eröffnet. Das Kino bot neben 370 Sitzen auch eine Bühne sowie einen Orchestergraben. Heute ist im Astra die RAF Germany Ausstellung untergebracht. Ein Segelflugzeug des Two River Gliding Clubs hängt an der Decke. Eine Hawker Hunter ist die Hauptattraktion im ehemaligen Zuschauerraum. Etwa 80 Sitzplätze der
ersten Reihen blieben erhalten.

Kirchen auf der Basis
Auf der Basis gab es drei Kirchen:
- Die anglikanische St. Church of England
- St. Church of Scotland
- Church of Our Lady and St. Theresa (römisch-katholisch)
- Einige Freikirchen nutzten diese Gebäude ebenfalls.
Seit dem 3. Juni 2007 beherbergt die ehemalige Kirche St. das Royal Air Force Museum Laarbruch.

SSAFA-Krankenstation eröffnet
S.S.A.F.A. Schwester Helen Porter eröffnete die Krankenstation, die dann vom Ende des Monats an reguläre Behandlungen anbot für Babys und Familienmitglieder.
Info: S.S.A.F.A. = Soldiers, Sailors, Airmen and Families Association Forces Help
Eröffnung der Laarbruch School
Am 17. Januar wurde die Laarbruch Schule mit 88 Schülern eröffnet. Nach der Eröffnung der Rhein-Middle-School in den 70er Jahren wurde die Schule in Maas First (Grundschule) umbenannt. Bis zum Ende des Monats wuchs die Zahl auf 100. Der erste Direktor war Mr W.W. Smith. Einige Lehrernamen: Miss George, Mr Sheridan und Mr Ralph McManus. Der Hausmeister war Mr Appleyard. Kay McGlone war die Sekretärin.

No 79 Squadron tödlicher Unfall bei Wartungsarbeiten
Bei Wartungsarbeiten am Schleudersitz einer Gloster Meteor wurde Techniker Corporal H.G. Hurd getötet. Seine Lunge wurde von explodierenden Teilen perforiert.
Eröffnung des Malcolm Clubs
Ende Januar wurde der Malcolm Club im Block 30 eröffnet. Diese Clubs waren auf jeder RAF-Station in Übersee zu finden. (Auch Kontinentaleuropa zählt für die Briten zu Übersee.) Sie wurden benannt nach Wg Cdr Hugh Malcolm, der im Alter von 25 Jahren während des Afrika-Feldzugs im 2. Weltkrieg fiel. Er erhielt als erster das Air Force Victoria Kreuz.
Klein-London in Goch
Anfang 1955 wurden die 79 Offiziershäuser an der Pfalzdorfer Straße, Louisendorfer Straße (Foto) und Ostring bezogen. Der Dolmetscher der RAF Goch, Franz Göckede, bemühte sich um die Integration der britischen Familien. Weitere Siedlungen entstanden an der Feldstraße, Niersstraße und Hartogstraße.
Info: Franz Göckede war auch ein bekannter Maler niederrheinischer Motive.

Bauchlandung English Electric Canberra T4 No 69 Squadron
Pilot Flt Lt Dalziel war aus technischen Gründen gezwungen, seine Canberra T4 mit eingezogenem Fahrwerk zu landen. Es gelang ihm, die Maschine mit einem Minimum an Schaden auf der schneebedeckten Grasfläche neben der Runway zu landen
Postamt Laarbruch
Neben der englischen Feldpost wurde auch die Einrichtung eines deutschen Zweigpostamtes nötig. Der Bezirk bekam eine eigene Postleitzahl: 4179 Weeze 2 (Laarbruch). Mit der Leitung der Zweigstelle wurde Franz Hälker betreut.
No 31 Squadron
Die Staffel wurde unter dem Kommando von Sqn Ldr J.C. Stead auf
RAF Laarbruch wieder aufgestellt und sollte mit der English Electric
Canberra PR7 ausgerüstet werden. Zum Inventar sollte außerdem die
Trainerversion Canberra T4 gehören. Die ersten Flugzeuge waren
jedoch erst für Ende April avisiert.
Motto: Erster am Indischen Himmel
Badge: Ein fünfzackiger Stern vor einem Lorbeerkranz - genehmigt von
King George VI im Juni 1937.
Das Wappen ist hervorgegangen aus einem inoffiziellem Emblem, wobei der fünfzackige Stern den "Stern von Indien" symbolisiert und den Anspruch der Staffel, die erste fliegende Militäreinheit in Indien gewesen zu sein.

Eröffnung des Astra-Kinos in der RAF-Kaserne Goch
Auch am Standort Goch eröffnete im März ein ASTRA-Kino. Von außen sah das Astra Goch dem Astra auf Laarbruch zum Verwechseln ähnlich. Auch dieses Kino war mit einer Bühne und einem Orchestergraben ausgestattet. Die Sitzkapazität war mit 250 Plätzen geringer als im Astra Laarbruch..

Meteor-Absturz No 79 Squadron
Die Gloster Meteor T7 - WL355 - der 79. Staffel musste während eines Einsatzes ab Laarbruch nahe Horst (NL) notlanden. Beide Triebwerke fielen aus wegen Problemen mit der Treibstoffversorgung . Der Untersuchungsbericht stellte einen Fehler des Piloten fest. (pilot error) Das Flugzeug war so stark beschädigt, dass es abgeschrieben werden musste.
Canberras für No 31 Squadron
Am 30. April flogen als erste Flugzeuge für die 31. Aufklärungsstaffel eine English Electric Canberra T4 und zwei Canberra PR7 ein.
Das Bild zeigt drei English Electric Canberra PR7 der No 31.Squadron im ursprünglichen silbernen Finish

Deutschland souverän
Am 5. Mai 1955 erhielt die Bundesrepublik Deutschland ihre staatliche Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Fast auf den Tag zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war damit der Besatzungszustand in den westlichen Teilen Deutschlands auch offiziell beendet.
No 214 Squadron
Die Staffel sollte auf RAF Laarbruch aufgestellt werden, um mit Canberra PR7 ausgerüstet zu werden. 3 Canberra standen schon auf Laarbruch bereit, aber als die Staffelangehörigen auf Laarbruch eintrafen, wurde die Staffel sogleich umbenannt in No 80 Squadron.
Motto: Rächer im Schatten
Staffelabzeichen: Ein fliegender Nachtfalke. Dieser Vogel wurde wegen seiner Nachtaktivität ausgewählt und zeigt somit die Aufgabe der Staffel an. Anerkannt durch HM King George VI im März 1938.
Meteor-Absturz No 79 Squadron
Die Einheit war für das Manöver "Carte Blanche" zeitweise nach RAF Gütersloh verlegt worden. Während eines Einsatzes berührte der Pilot im Tiefflug mit seiner Meteor FR9 WL265 - ein Hindernis. Das Flugzeug fing Feuer und stürzte 2 Meilen südöstlich von Limburg ab. Pilot Fg Off Anthony William Wicking schoss sich in etwa 60 m Höhe durch die Glaskanzel aus dem Flugzeug, verlor dabei jedoch seinen Fallschirm und kam ums Leben.
No 80 Squadron
Mit der Ankunft des neuen Staffelkapitäns Sqn Ldr E. F. Brown wurde No 214 aufgelöst und in No 80 umbenannt. Die Staffel wurde ausgerüstet mit Canberra PR7 und T4. Mit der 80. Staffel waren zu dem Zeitpunkt sechs Staffeln auf Laarbruch, das somit das größte Geschwader der RAF repräsentierte. Es wurden 7 unterschiedliche Flugzeugtypen benutzt zusätzlich zum niederländischen Schulflugzeug Harvard und dem Verbindungsflugzeug Prentice.
Motto: Schlage treffsicher und präzise zu
Staffelabzeichen: Eine Glocke

Eröffnung des Schwimmbads
Obwohl noch Restarbeiten zu erledigen waren, wurde das 50m Freibad der Basis eröffnet. Ein 5m Sprungturm war eine der Attraktionen des idyllisch gelegenen Bads.
Heute wird das Becken genutzt von der Training Base, einer Firma für Feuerwehrübungen.

Gründung DLRG Weeze
Bei der Gründungsversammlung der DLRG Ortsgruppe Weeze im Lokal Driever nahmen neben über 30 Gründungsmitgliedern auch Gemeindeinspektor Brauers als Vertreter der Gemeinde und Flight Lieutenant Wood als Vertreter des Flugplatzkommandanten des Militärflugplatzes der Royal Air Force Laarbruch teil.
Bei vielen Gelegenheiten kamen die deutschen und britischen Lebensretter in den folgenden Jahren zusammen, um Wettbewerbe durchzuführen, zu arbeiten und zu feiern.
Meteor-Absturz No 79 Squadron
Die Meteor FR9 - WB122 - der 79. Staffel stürzte beim Anflug auf den Flughafen Eindhoven, NL wegen Triebwerksproblemen ab. Pilot Flg Off J.P. Shreeve kam bei dem Absturz ums Leben. 1955 war ein Jahr, in dem No 79 Squadron vom Unglück verfolgt war. Nach dem tödlichen Unfall bei Wartungsarbeiten im Januar und den zwei Abstürzen im April und Juni sollte es noch im selben Monat zu einem weiteren Unfall kommen.
Meteor-Unfall - No 79 Squadron
Nachdem ein Triebwerk Feuer gefangen hatte, gelang dem Piloten mit seiner Meteor FR9 WL262 - eine Bauchlandung auf dem Flugplatz Laarbruch. Er blieb unverletzt, das Flugzeug wurde jedoch stark beschädigt.
No 60 Field Squadron aufgelöst
No 60 Field Squadron, eine Einheit der Royal Engineers, die zur Britischen Armee (Royal Army) gehört, wurde auf Laarbruch aufgelöst. Die Pioniere waren am Aufbau von Laarbruch beteiligt. Zu ihren Aufgaben gehörten die Erstellung von Wohngebäuden, Flugzeughangars, Sichern der Treibstoff- und Wasserversorgung. Im Verteidigungs- und Kriegsfall würde es um Sprengungen, Minenräumung, Startbahnreparaturen usw. gehen.

4 LAA Regiment Wing aufgelöst
Ebenfalls am 1. November wurde das 4. LAA Regiment (Light Anti Aircraft = leichte
Flugzeugabwehr) aufgelöst. Bisher waren sie mit ihren Bofors-Kanonen verantwortlich für die Abwehr feindlicher Flugzeuge im Nahbereich.
No 541 Squadron
Die Staffel, die Ende Oktober 1954 den ersten fliegenden Verband auf RAF Laarbruch bildete, wurde nach RAF Wunstorf verlegt.
No 79 Squadron
Wenige Tage nach der 541 wurde auch No 79 innerhalb Deutschlands nach RAF Wunstorf verlegt.
Bauchlandung Harvard-Trainer No 306 Squadron KLU
Bei der Bauchlandung des Harvard T6 Schulflugzeugs der niederländischen Staffel mit der Registrierung B91 blieb der Pilot S.M. Oord unverletzt. Das Flugzeug erlitt nur leichten Schaden und konnte repariert werden.
Die Laarbrucher Feuerwehr mit ihren modernen Mercedes Löschfahrzeugen
stand bereit, brauchte aber nicht einzugreifen.
Schweinefarm
Wenig bekannt ist, dass die britischen Standorte in den fünfziger Jahren in Deutschland auch über eine eigene Schweinefarm zur Aufzucht und zur Verwertung der Tiere verfügten. So auch RAF Laarbruch. Das Stationstagebuch zeichnet auf, dass am 22.12.1955 die ersten sechs Schweine verkauft wurden.

Pipeline zur Versorgung mit Flugzeugbenzin
Laut einem Bericht der Weezer-Uedemer Mitteilungen war Laarbruch mittlerweile an das große Netz der von Marseille (F) oder den Häfen an der Nordseeküste aus direkt gespeisten NATO-Pipeline angeschlossen. Die Versorgungsleitung verlief über Twisteden und Wemb und dann weiter in einem Bogen nach Holland.
No 306 Squadron KLU
Die niederländische Staffel der Koninklijke Luchtmacht modernisierte von der F84E Thunderjet zur Republic RF84F Thunderflash. Am 4. April 1956 kam die erste von insgesamt 24 Thunderflash in Laarbruch an. Der Koniginnedag am 30.4.1956 bot sich an, den neuen Flugzeugtyp der Öffentlichkeit vorzustellen.

Einladung des Weezer Bürgermeisters in die Offiziersmesse
Group Captain Petre hatte den Weezer Bürgermeister Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell und einige Gemeinderatsmitglieder zu einem Essen in die Offiziersmesse eingeladen. Im Zusammenhang mit der 1100-Jahr-Feier überreichte er der Gemeinde als Präsent eine aktuelle Luftbildgroßaufnahme des Ortes.
1100-Jahr-Feier Weeze
Vor 1100 Jahre wurde Weeze erstmals urkundlich erwähnt. Weeze feierte dieses Ereignis mit einem großen Umzug. RAF Laarbruch hatte geplant, mit Überflügen der Canberra-Aufklärer teilzunehmen. Leider verhinderte regnerisches Wetter dieses Zeichen der guten Beziehungen.
Canberra-Absturz Station Flight
Alle drei Besatzungsmitglieder starben bei der Explosion der Canberra T4 - WT484 - bei Empel nahe Wesel. Während des Abfangens eines steilen Hochgeschindigkeitssturzflugs kippte das Flugzeug über den Steuerbordflügel ab und explodierte beim Aufschlag auf den Boden. Sqn Ldr R.W. Bradley Q.F.I., Pilot Flg Off C.J. Miller, Navigator Flg Off S.C. Hendley.
No 31 Squadron - Fahnensegnung
Die feierliche Fahnensegnung der 31. Staffel erfolgte wegen schlechten
Wetters im Hangar 1 (jetziges Terminal des Airport Weeze). Auch der Weezer
Bürgermeister und Mitglieder des Gemeinderates waren zur Feier eingeladen.
Air Marshal Sir Alec Croydon KCB, KBE, MVO, DFC. nahm die Parade ab.
Air Marshal The Earl of Bandon, CB, CVO war als Kommandeur der 2TAF) anwesend.

"Vera Lynn" - Show
Die "Vera Lynn" Show gastierte im voll besetzten ASTRA-Kino. Das einmalige Gastspiel war organisiert von der C.S.E.U. Vera Lynn war einer der größten englischen Gesangsstars und mit ihren Songs "We will meet again" und White Cliffs of eine große moralische Unterstützung für die britischen Truppen und die Zivilbevölkerung während des 2. Weltkriegs. (Sir Harry Secombe sagte einmal: beat the Nazis, Vera sang them to death. (Nicht Churchill hat die Nazis besiegt, Vera hat sie zu Tode gesungen.)
Luftmarschall Earl of Bandon besuchte Laarbruch
Luftmarschall The Earl of Bandon besuchte nach der Fahnensegnung am 13. September wiederum die größte Station seines Befehlsbereiches, u.a. um der 6. Mobile Field Photographic Section die Kodak Trophäe zu überreichen, die die Einheit im Oktober beim Aufklärungssymposium in Lahr gewonnen hatte.
Flugplatzkommandant
Neuer Kommandeur des Standortes wurde Group Captain C V Winn DSO OBE DFC RAF. Er blieb bis 06.Juni 1959
Earl of Bandon (2. ATAF) - Generalmajor Lee (4. ATAF)
Generalmajor Robert M. Lee der US Air Force, Befehlshaber der 4. Alliiertenvtaktischen Luftflotte, wurde bei seiner Ankunft auf RAF Laarbruch von Earl of Bandon, Befehlshaber der 2. ATAF,begrüßt.
2. ATAF Allied Tactical Air Force (Norddeutschland Oberkommando GB)
4. ATAF Allied Tactical Air Force (Süddeutschland Oberkommando USA)
BFN Radiosendung aus St. Peter`s
Das British Forces Network übertrug live die Morgenmesse aus der Kirche St. .
Kommunalpolitiker zu Gast
An diesem Sonntag waren etliche Kommunalpolitiker der Kreise Kleve und Geldern auf Einladung von Group Captain Winn zu Gast auf Laarbruch. Während des Besuchs konnten die deutschen Gäste auch eine Schiffsmodellausstellung besuchen, erstellt von deutschen Jungen aus Kevelaer, Straelen und Geldern. Organisiert war die Ausstellung mit dem Titel "The Battle of the River Plate" (Geschichte des Panzerschiffs Admiral Graf Spee) vom Leiter des ASTRA-Kinos, L. A. Strange.
Gruenther-Pokal
Auf Laarbruch fand der jährliche Aufklärerwettbewerb der 2. ATAF statt. In diesem Jahr erflogen sich die Briten mit Canberras aus Laarbruch und Swifts, Holländer (No 306 Sqn/ Laarbruch) und Belgier mit RF 84F Thunderflash der 2. ATAF den Gruenther-Pokal. Das Anforderungsprofil verlangte Aufklärung aus großen Höhen und Tiefflugmissionen. Der Wettbewerb ging bis zum 24.Mai 1957.
No 80 Squadron
Die Staffel wurde nach knapp zwei Jahren auf Laarbruch mit ihren Canberra PR7 Aufklärungsflugzeugen in die benachbarte RAF Basis Brüggen verlegt.
Norwegische Luftwaffe
Fünf F-86 K Sabre der norwegischen Luftwaffe waren im Rahmen der NATO-Zusammenarbeit nach RAF Laarbruch abkommandiert. Als Teil eines Vergleichseinbaus von Maschinenkanonen wurden diese auf der 1.000 Fuß (~300m) Bahn eingeschossen. Erfolgte im July 1957.
No 68 Squadron
Die Staffel wurde von RAF Wahn nach RAF Laarbruch verlegt, ausgerüstet mit neun Gloster Meteor NF11 (NF = Night Fighter / Nachtjäger).
Motto (auf Tschechisch Vzdy pripraven ) - Allzeit bereit (Im Zweiten Weltkrieg
hatte die Staffel tschechoslowakische Piloten.)
Staffelwappen: Ein Waldkauzkopf

Thunderflash-Absturz No 306 Squadron KLU
Die Thunderflash (Kennung TP-14) war erst am 4. Januar von der Staffel übernommen worden. Nun stürzte das Flugzeug bei Nieuw-Bergen, NL, ab. Der Pilot, Leutnant Löbker, kam dabei ums Leben.
Thunderflash-Absturz No 306 Squadron KLU
Ein weiterer Aufklärer TP-2 ging wegen Hydraulikproblemen verloren. Der Pilot, Sergeant Evers, stieg auf Befehl des Geschwaderkommodores aus. Das Flugzeug jedoch flog noch 45 Minuten führerlos weiter. Versuche, das führerlose Flugzeug durch ein Jagdflugzeug abzuschießen, misslangen. Schließlich landete es von alleine in der Nähe von Venray, NL, mit relativ geringem Schaden. Bei der Bergung mit einem Kran fiel der Jet jedoch vom Haken und war dann schrottreif.

No 306 Squadron KLU
Die Staffel, die als eine der ersten in Laarbruch stationiert war, wurde nach gut drei Jahren zurückverlegt zum niederländischen Standort Deelen der Koninklijken Luchtmacht, nördlich von Arnheim gelegen.
No 16 Squadron
Die Staffel wurde auf RAF Laarbruch neu aufgestellt und mit der Canberra B(i)8 ausgerüstet. Das erste Flugzeug dieses Musters war am 28. Februar nach Laarbruch geliefert worden. Im April erhielt die Staffel ein (Übungsbombe) aus Großbritannien, um die Bewaffnung mit den geplanten Atombomben üben zu können. Bis zum Oktober des Jahres hatte No 16 nur sechs Flugzeuge, im November dann acht.
Motto: Versteckte Dinge aufdecken (Ein Hinweis auf die ursprüngliche Aufklärungsaufgabe der Staffel)
Staffelabzeichen: Zwei gekreuzte Schlüssel - anerkannt durch King Edward
VIII im November 1936.

No 69 Squadron
Im Dezember 1955 nach Laarbruch verlegt, wurde die 69. Staffel jetzt offiziell verabschiedet. Sie wurde nach RAF Luqa (Malta) ins Mittelmeer verlegt. Die acht Canberra PR3 Aufklärer der Einheit starteten und flogen in Formation über die Basis. Kurz nach der Ankunft auf Malta wurde die Staffel dann aufgelöst bzw. umbenannt in No 39 Squadron.
Air Marshall Lord Tedder
Air Marshall Lord Tedder besuchte am 12. Und 13. April mit seiner Frau die Malcolm Clubs auf RAF Laarbruch und RAF Goch. Die Malcolm Clubs unterhielten auch kleine Lieferwagen (s. Fotos), um die Soldaten an ihren Einsatzstellen auf dem weit verzweigten Gelände mit Tee, Kaffee, Brötchen und Zeitungen zu versorgen.

Bäcker Thünnesen

Station Flight
Im August verfügte Laarbruch Station Flight zusätzlich zu der vorhandenen De Havilland Chipmunk über eine Avro Anson und zwei Gloster Meteor T7. Wurde im August 1958 umgesetzt.
No 21 Signal Regiment
Am 1. September 1958 begann der Einsatz des Signal Regiments auf RAF Laarbruch. Die Signals gehörten zur Royal Army und trugenim Gegensatz zu den Luftwaffensoldaten braune Uniformen. Oberbefehlshaber des Royal Corps of Signals war Her Royal Highness The Princess Royal, Prinzessin Mary. Im Juli war die Einheit als 11 Air Formation Signal Regiment gekommen und dann umbenannt worden.
Motto: Schnell und sicher Abzeichen: Flagge und Mützenabzeichen kennzeichnen Merkur, den Götterboten

No 5 Squadron
No 68 Squadron war im Juli 1957 von RAF Wahn nach Laarbruch verlegt
worden. Nun wurde der Staffelverband aufgelöst und umbenannt in No 5
Squadron. Die Staffel flog weiterhin mit den mittlerweile veralteten Gloster
Meteor NF11 Nachtjägern.
Motto: Man kann uns schlagen, aber wir beugen uns nicht.
Staffelabzeichen: Ein Ahornblatt - anerkannt von HM King George VI im Juni 1937. Es erinnert an die engen Verbindungen der Staffel mit dem Kanadischen Korps im Ersten Weltkrieg.
